Bassregister

Das Bassregister ist wie ein großer Topf in dem alles versammelt ist, was nicht zu den anderen passt. Während andere Register des Vereins meist relativ homogen daherkommen und die Instrumente innerhalb dieser Register meist auf einen Blick und selbst für Laien erkennbar ähnlich oder gar gleich aussehen, ist das Bassregister weniger einheitlich aufgebaut.

Was ist denn nun das charakteristische Merkmal des Bassregisters?

Es gibt silbern glänzende oder golden schimmernde Instrumente, manche haben Beulen oder glänzen gar nicht mehr. Einige haben Klappen, andere Ventile, manche kommen ganz ohne so einen Schnickschnack aus. Obwohl es sich größtenteils um Blechbläser handelt, wurden auch ein paar Holzbläser dazugesteckt, die sich irgendwie integrieren.

Im Bassregister spielen die Musiker mit den meisten Notenblättern pro Musikstück, aber auch die Musiker, die persönlich die wenigsten Noten ihr eigen nennen können.

Da ist der gemeinsame Nenner noch nicht gefunden.Obwohl das Bassregister ursprünglich eher von männlichen Spielern besetzt wurde, herrscht heutzutage der Anschein von Gleichstellung: auch Frauen werden ertragen, aber nur so lange sie keine Arbeit machen. Die schweren Instrumente müssen sie schon selber schleppen und genauso viel Luft und Ausdauer wird auch von ihnen erwartet. Insgesamt kann man sagen, dass die Instrumente des Bassregisters zu den schwersten und größten des Vereins zählen, folglich die Musiker des Bassregisters auch die Stärksten des Vereins sein müssen.

Das prädestiniert sie natürlich für eine tragende Rolle im Verein. Oft genug breitet das Bassregister seinen klanglichen Teppich für die selbstdarstellerischen Solisten der anderen Register aus. Da es mit der Zurückhaltung in einem so kraftstrotzenden Register schwierig ist, dürfen sich die Musiker des Bassregisters aber auch oft selbst bei wichtigen Abschnitten austoben.

Ein weiteres herausragendes Merkmal des Bassregisters ist der Haarschmuck. Durchschnittlich liegt die Haarlänge bei 14,8 cm, wobei es Ausreißer nach oben und nach unten gibt. Der durchschnittliche Bassregisterspieler legt Wert auf natürlich gepflegtes wallendes Haar, auch wenn die Quantität schwindet. Gerade unsere jüngeren Neuzugänge wissen zu schätzen, dass es in unserem Register keinen Friseurzwang gibt. Einzelne Tenorhornspieler würden sogar so weit gehen zu behaupten, „Haare schneiden tut weh!“ Aber auch von diesem Kriterium gibt es Ausnahmen.

Auch das scheint noch nicht der springende Punkt zu sein…

Letztendlich ist es ja auch egal. Wer will schon auswechselbares Mitglied einer homogenen Masse sein? Bassregistermitglied ist man aus Überzeugung! Und nichts ist vergleichbar mit dem Gefühl im Bauch beim vollen, tiefen, satten und kraftvollen Klang eines gut besetzten Bassregisters.

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